4. Parodontologie

Parodontitis (Zahnbettentzündung) betrifft fast jeden zweiten Menschen in Deutschland – und doch wissen die wenigsten, wenn sie unter einer Parodontitis leiden. Grund hierfür ist der oft schleichende Verlauf dieser Zahnfleischerkrankung, die unbehandelt nicht selten chronisch wird. Gerade in der Anfangsphase bemerken Patienten von der Parodontitis allenfalls das Bluten beim Zähneputzen.

In ihrem weiteren Verlauf führt die durch Bakterien entstehende Parodontitis zu stark gerötetem und geschwollenem Zahnfleisch, das die Entstehung von Zahnfleischtaschen begünstigt. Über diese Taschen gelangen die entzündungsverursachenden Bakterien schließlich an den Kieferknochen. Sie greifen diesen an, sodass es zu einem Kieferknochenabbau kommt. Der Kiefer bildet sich zurück und die Zahnhälse, die sonst fest im Kiefer stecken, liegen zunehmend frei. In letzter Konsequenz lösen sich die Zähne, die nun nicht mehr ausreichend Halt finden, und fallen aus.


Die Parodontologie hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Verlauf der Erkrankung aufzuhalten. Wie die Behandlung aussieht, hängt unter anderem davon ab, wie weit die Parodontitis fortgeschritten ist.

Bei der Vorstufe der Parodontitis, der Gingivitis, reicht häufig schon eine einfache professionelle Zahnreinigung. Haben sich durch einen chronischen Verlauf bereits Zahnfleischtaschen gebildet, wird eine Parodontitisbehandlung notwendig. In dieser werden die Zahnfleischtaschen unter örtlicher Betäubung gereinigt und von den Parodontitisbakterien und den sogenannten Konkrementen, das sind feste Zahnbeläge im Zahnfleischinneren, befreit. Sind die Zahnfleischtaschen besonders stark ausgeprägt, empfiehlt sich eine operative Verkleinerung dieser, um es den Bakterien zu erschweren, erneut anzugreifen.

Obwohl wir mit einer Behandlung in der Parodontologie gute Erfolge erzielen können, ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Erkrankung hoch, wenn wir nicht den Ursachen für die vermehrte Bakterienentwicklung auf den Grund gehen.

Zu den Faktoren, welche eine Parodontitis begünstigen kann, gehört vor allem eine eingeschränkte Mundhygiene. Häufig können wir bei unseren an Parodontitis erkranken Patienten beobachten, dass die Mundreinigung nicht optimal funktioniert. Gerne klären wir Sie, sollte dieses auch bei Ihnen zutreffen, auf und suchen gemeinsam mit Ihnen nach Möglichkeiten, um eine bessere tägliche Reinigung der Zähne zu gewährleisten. In einigen Fällen reicht hierfür sogar schon die Verwendung einer anderen Zahnbürste und der Einsatz von Zahnzwischenraumbürsten.

Ein geschwächtes Immunsystem macht es den Bakterien, die Parodontitis verursachen, ebenfalls einfach. Vor allem wenn Sie Raucher sind, ist Ihr Immunsystem im Mundbereich geschwächt und das Zahnfleisch angreifbarer. Leiden Sie wiederkehrend unter einer Parodontitis, sollten Sie in Erwägung ziehen, das Rauchen zumindest stark einzuschränken. Sie schützen damit nicht nur Zahnfleisch und Kiefer, sondern vergrößern auch Ihre Chance, bis ins hohe Alter mit Ihren eigenen Zähnen leben zu können.

Eine der wichtigsten Möglichkeiten, einer Parodontitis vorzubeugen, ist eine gute Vorsorge in Form einer regelmäßigen professionellen Zahnreinigung. Obwohl diese das Entstehen einer erneuten Parodontitis verhindern kann, werden die Kosten hierfür nicht immer von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen – die Behandlung der Parodontitis hingegen schon.

Private Krankenversicherungen übernehmen in der Regel beides. Lediglich wenn besondere Instrumente wie beispielsweise ein Laser zum Einsatz kommen, unterscheiden sich die Kostenzusagen der einzelnen Kassen.

Gerne klären wir mit Ihnen die Frage nach der Kostenübernahme individuell bei einem persönlichen Beratungsgespräch in unserer Praxis. Natürlich erstellen wir für Sie auch einen Heil- und Behandlungsplan, den wir bei Ihrer Krankenkasse einreichen können.